Anstatt eines Trainingslagers
in Italien, Slowenien oder Kroatien haben heuer einige Haxen die Tour de
Kärnten als Saisonvorbereitung eingeplant. Ein „Heimschläfer“ Trainingslager ohne
Anreise- und Abreisestress sozusagen.
Dienstag:
Etwas schwül. Etwas windig. Zeitfahren
über 21 Kilometer war angesagt. „Wahnsinnsmaschinen“ am Start. Aber auch ordentlich
durchtrainierte Wadl. Kurze, aber trotzdem schmerzvolle erste Etappe.
Mittwoch:
Trocken. Ideales
Radfahrwetter. Diesmal waren 93 Kilometer und ca. 1.500 Höhenmeter am Programm.
Von Ossiach wurde bis zum Kreisverkehr nach Treffen eingerollt. Danach gab´s auf der Geraden den Startschuss
und ab ging die Post. Durch´s Kraßtal rauf nach Fresach. Danach runter nach
Zlan und wieder rauf Richtung Stockenboi und Windische Höhe und von dort wieder
runter und rauf zum Ziel Bad Bleiberg. Dort gab´s als Belohnung eine „Kirchtagssuppe
mit Reindling“ und einen Rücktransport per Bus nach Ossiach.
Fazit: Lange unsteile
Anstiege und schwierige Abfahren auf meist brutal schlechten Asphalt.
Donnerstag:
Da der Wetterbericht nicht
nur Regen vorhergesagt hat sondern auch Schneefall haben die Haxen einen
Ruhetag eingelegt anstatt auf die Hochrindl zu fahren.
Freitag:
Die Anreise erfolgte diesmal
per Rad nach Ossiach. Dort angekommen begann pünktlich zum Start ein nicht
vorhergesagter Regen. Und dann begann die Wasserschlacht. Steuerberg,
Zammelsberg, Gurk, Pisweg, Sörg, Liebenfels, St.Urban. Regen bis zum Ende. Merksatz:
Beim „Windschattenfahren“ im Dauerregen sollte durch die Nase geatmet werden.
Die Zielverpflegung bestand
diesmal aus Ritschat.
Fazit: Mit der An- und
Abreise standen diesmal 120 Kilometer und wieder um die 1.700 Höhenmeter am
Tacho.
Samstag:
Bergzeitfahren auf den
Feuerberg stand am Programm. Diesmal war der Start direkt in Bodensdorf.
Aufgrund des Schneefall´s wurde die Strecke verkürzt und als Ziel die „Seppelhütte“
ausgegeben. Wettertechnisch gab´s wieder Regen.
Fazit: Durch die verkürzte
Strecke war´s es halb so wild. Regen bei einem Bergzeitfahren ist das Problem
nicht, zumal es wieder einen Rücktransport runter gab. Die Leberknödelsuppe war
perfekt. Der Rumtee ebenfalls.
Sonntag:
Abschlussfahrt über 94
Kilometer/1500 Höhenmeter stand am Programm. Trockene Bedingungen aber kühl. Von
Ossiach wurde wieder gemeinsam bis Treffen gerollt. Nach dem Startschuß
gings´wieder relativ flott durch´s Krastal Richtung Döbriach. Dazwischen ein
kurzer aber steiler Anstieg über den „Glanz“. Danach weiter nach Radenthein und Bad
Kleinkirchheim. Von dort bei dem üblichen Gegenwind nach Gnesau und Himmelberg.
Die letzten Kilometer bis nach Arriach waren zäh, der Schlußsprint wurde daher
im Sitzen absolviert.
Fazit: Die Kasnudl im Ziel
waren „Überlebenswichtig“. Beim Rücktransport nach Ossiach wurden schon Pläne
für das nächste Jahr geschmiedet.
Erkenntnis:
Als die Tour vor einigen
Jahren ins Leben gerufen wurde war ich eher skeptisch. Jetzt, einige Tage
danach, bin ich aber begeistert. Und das trotz der eher bescheidenen
Wetterverhältnisse.
Die Organisation war top. Die
Streckenbeschreibungen mit Beschilderung waren perfekt. Die Streckenbegleitung
mittels Auto und Motorräder war mehr als ausreichend. Die angebotenen
Rücktransporte sind pünktlich durchgeführt worden. Die Zielverpflegung war mehr
als in Ordnung. Es gibt eigentlich nix zu verbessern. Der Veranstalter hat Jahr
für Jahr dazu gelernt und aus der Kritik die richtigen Schlüsse gezogen.
Wenn man bedenkt wie
schwierig es ist eine Tagesveranstaltung für Rennräder auf öffentlichen Straßen
zu organisieren der kann sich den bürokratischen Aufwand für ein „6-Tages-Rennen“
ausrechnen. Dafür braucht man wahrscheinlich mehr Kraft, Kondition und mentale
Stärke als alle Teilnehmer der Tour zusammen.
Apropo Teilnehmer. Die
meisten haben eine stundenlange Anreise
für dieses mehrtägige Rennen in Kauf genommen. Der Motorrad Budenbesitzer aus
Bielefeld, der Ironman aus dem Saarland, der „Ostdeutsche“ aus Leipzig, einige
Schweizer, viele Holländer, sogar Franzosen waren mit dabei. Da wird nicht über
das Wetter gejammert („…wir sind ja keine
Fußballer…),da wird getratscht, gelitten, gefahren, gelacht.
Alles in allem war es ein
perfektes Trainingslager. Direkt vor der Haustür. Und angeblich geht die
Planung für Tour 2016 schon in den nächsten Tagen los.
Stammtisch
Diesmal wieder am Donnerstag.
Sollte das Wetter halten was es verspricht Treffpunkt "Tennisstüberl"
Am Samstag geht´s auf den
Zammelsberg zum Laufen. Hier sind einige Haxen als Titelverteidiger vor Ort, da
die roten Rindviecher aus St.Veit voriges Jahr ganz klar deklassiert wurden (um
einige 10tel Sekunden).
Alternativ dazu steht in
Kolbnitz steht wieder der „Wadlbeißerlauf“ am Programm.
Am Sonntag wird dann die „Ringattacke“
gestartet. Am Formel 1 Ring in Zeltweg findet
erstmals ein Radrennen statt und einige Haxen sind natürlich mit dabei.