4 Haxen waren auf der Classic Strecke im Einsatz. 4 Haxen
beim Super Giro Dolomiti und die restlichen Haxen haben als Betreuer fungiert.
Super Giro Dolomiti mit 232 Kilometer / 4850
Höhenmeter
„So lange als
möglich das Rennen zu genießen und so kurz wie möglich zu leiden“ – unter
diesem Motto haben sich Karl L. und Franz K. für die erstmalig durchgeführte
Super Giro Dolomiti angemeldet.
Die Renntaktik wurde am Vorabend festgelegt und lautete:
- Bergauf - regenerieren
- Bergab - schonen
- Gerade - mitlutschen
Soweit die Theorie. Kommen wir nun zur Praxis.
Start um 06.30 Uhr
Eingeölte Italiener mit durchtrainierten Wadln stehen
links. Frischpolierte deutsche Rennmaschinen mit ihren Rennrädern rechts. Und
mitten drin vier unfrisierte Haxenclubhaxen. Und spätestens jetzt wurde uns
klar: Es wird ein heiterer Tag. So. Oder so. Auch deshalb da laut
Wettervorhersage die Regenbekleidung nicht unbedingt erforderlich war.
Gailbergsattel 7 km/350 Hm
Von Lienz bis Oberdrauburg war es ein leichtes die
auferlegte Strategie beizubehalten. Die Temperatur war perfekt. Direkt angenehm
kühl. Der Gailbergsattel wurde gemütlich überfahren. Die recht harmonische
Steigung war ideal um sich auf den Plöckenpass einzustellen.
Plöckenpass: 11 km – 700 Hm
Die Temperaturen stiegen mit jeder Kehre Richtung
Italien, aber da man anfangs noch im Schatten kurbelte war alles noch
erträglich. Bei den teilweise 13%igen Anstiegen verloren wir den Besenwagen aus
den Augen. Da er uns nicht überholt hatte, konnten wir diesen Verfolger schon
einmal abhängen. Auf der italienischen Seite ging es dann erstmals ordentlich
zur Sache. Da die Straßenabsperrungtadellos funktionierte, wurde mit ca. 80
km/h Richtung Paluzza gerollt.
Forcella
di Luis: 8,9 km – 500 Hm
Schön
langsam wurde es wärmer. Aber die Temperaturen waren noch erträglich.
Weiter
ging es durch das Val Pontaiba Richtung Treppo Carnico. Schöne Landschaft und
„schon“ elf Haarnadelkurven später passierte man den Ort Ligosullo, der wie ein
Adlerhorst in den Hängen liegt. Die Steigung erreichte hier teilweise knackige
16 %. Und jetzt trennte sich auch die Spreu vom Weizen. Und Franz K. von Karl
L.
Die Abfahrt nach Paularo war unspektakulär aber kaum im
Ort angekommen lauerte der nächste hohe Höhepunkt. Der gefürchtete Lanzenpass.
Passo
di Lanza: 15,5 km – 1090 Hm
Welch ein niedlicher Name für einen hundsgemeinen Berg.
Der Anstieg war giftig. Die Straße schmal und teilweise in den Fels gehauen.
Die Tunnel einfach und unbeleuchtet. Die Straße selbst aber wieder perfekt
abgesichert. Im oberen Bereich liegt noch genügend Schnee für eine Skitour.
Bevor die Passhöhe erreicht wird kämpft man noch gegen mehrere gefühlte 20%ige
Steigungen. Irgendwo dazwischen stand auch ein sehr aufmunterndes Schild mit
einer „Noch 160 Kilometer“ Angabe“.
Die Abfahrt war genauso eng, steil und schmal wie die
Auffahrt. Zum Regenerieren blieb also nicht wirklich Zeit.
Naßfeldpass:13,5 km – 970 HM
In Pontebba angekommen durfte man noch eine Stadtrunde
drehen und danach folgte die Südanfahrt auf den Naßfeldpass. Durchschnittlich
10 % Steigung reichten jetzt schon aus und einige Teilnehmer schoben teilweise
ihre Rennmaschinen Richtung Kärnten. Kein Wunder. Jetzt zur Mittagszeit brannte
die Sonne gnadenlos auf den Asphalt und auf die Rennfahrer. Aber, jeder war
freiwillig da und zahlte auch noch für das Vergnügen.
Die Abfahrt Richtung Tröpolach kühlte den Körper und den
Kopf auch nicht wirklich. Im Gegentum.
Bevor man zur letzten Steigung antreten durfte, musste
noch die endlose Gerade von Tröpolach nach Kötschach abgeradelt werden. Hier
blieb genügend Zeit sich mental auf das Lesachtal einzustellen.
Kartitscher Sattel: 41 km – 1250 HM
„Das Beste kommt zum Schluß.“
Nur mehr 41 Kilometer und 1250 Höhenmeter sowie gezählte
19 Zwischenabfahrten waren zu bewältigen bis der Kartischer Sattel erreicht
wurde. Die Hitze wurde immer unerträglicher. Aber trotz der teilweise 15 %igen
steilen Rampen rollte das Cannondale noch immer relativ rund. Der „dreifach Übersetzung“
sei gedankt.
Am höchsten Punkt dieses letzten Anstieges wurde man
plötzlich und unerwartet von vier Haxenclubmitgliedern angefeuert. Das jetzt so
kurz vor dem Ziel langsam Tränen in die Augen schossen hatte sicherlich nur mit
der Hitze oder den Wasserverlust zu tun.
Die folgende Abfahrt war ein Genuss. Die letzten 30
Kilometer bei Gegenwind eher nicht. Aber nach 10 Stunden im Sattel auch
kein Wunder.
Egal. Alle vier Haxen haben gesund und mehr oder weniger
frisch die Ziellinie überfahren.
Das Günther M. gleich dahinter mit mineralstoffhältigen
Weizenbier gewartet hatte, war ein würdiger Abschluss dieser Ausfahrt.
Karl L. am nächsten Tag beim gemütlichen ausrollen
Fazit:
Laut Garmin hat die Strecke 235 Kilometer und 4890
Höhenmeter. Die Abfahrten, speziell die engen kleinen Alpenstraßen in Italien
waren perfekt abgesichert.
Die Labestationen hätten bei normalen Temperaturen
ausgereicht, bei diesen Wetterbedingungen wäre aber noch die eine oder andere
Verpflegungsstelle angebracht gewesen.
Die Streckenführung ist spektakulär. Die schroffen
Dolomiten einerseits, die wunderschönen Italienischen Almen andererseits und
das kitschige Lesachtal zum Schluß.
Die Premiere des Super Giro Dolomiti war nicht perfekt.
Das hat auch keiner erwartet. Aber die Strecke hat auf jeden Fall Potential.
Und jetzt, einige Stunden nach dieser Veranstaltung steigt die Lust, auch im
nächsten Jahr daran wieder teilzunehmen.
Dolomitenrundfahrt: 112 Kilomter / 1870
Höhenmeter
So viel Glück wie die Super Giro Dolomiti Teilnehmer
hatten die restlichen Haxen leider nicht. Günther M. und Klaus L. sind
unverschuldet bei einem Massensturz zu Boden gegangen. Zumindest Günther M.
konnte das Rennen zu Ende fahren. Klaus L. wünschen wir alles Gute und wir sind
uns sicher, dass er bald wieder bei den weiteren gemeinsamen Ausfahrten mit an
Bord ist.
Diese Woche gibt es am Donnerstag wieder den
obligatorischen Stammtisch. Einen Tag später, am Freitag, den 13, werden einige
Haxen den Ossiacher Nachthalbmarathon bestreiten und am Wochenende gibt´s
wieder einmal den Sturm auf den altbekannten Schwarzgupf. Aber auch die Radler
werden wieder eine kleine aber feine Runde unternehmen.
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