Dienstag, 10. Juni 2014

Super Giro Dolomiti

Insgesamt 14 Haxen sind nach „Oschttirol“ gepilgert um an der 27. Dolomitenradrundfahrt teilzunehmen.

4 Haxen waren auf der Classic Strecke im Einsatz. 4 Haxen beim Super Giro Dolomiti und die restlichen Haxen haben als Betreuer fungiert.

Super Giro Dolomiti mit 232 Kilometer / 4850 Höhenmeter
So lange als möglich das Rennen zu genießen und so kurz wie möglich zu leiden“ – unter diesem Motto haben sich Karl L. und Franz K. für die erstmalig durchgeführte Super Giro Dolomiti angemeldet.

Die Renntaktik wurde am Vorabend festgelegt und lautete:
  • Bergauf - regenerieren
  • Bergab - schonen
  • Gerade - mitlutschen
Soweit die Theorie. Kommen wir nun zur Praxis.

Start um 06.30 Uhr
Eingeölte Italiener mit durchtrainierten Wadln stehen links. Frischpolierte deutsche Rennmaschinen mit ihren Rennrädern rechts. Und mitten drin vier unfrisierte Haxenclubhaxen. Und spätestens jetzt wurde uns klar: Es wird ein heiterer Tag. So. Oder so. Auch deshalb da laut Wettervorhersage die Regenbekleidung nicht unbedingt erforderlich war.

Gailbergsattel 7 km/350 Hm
Von Lienz bis Oberdrauburg war es ein leichtes die auferlegte Strategie beizubehalten. Die Temperatur war perfekt. Direkt angenehm kühl. Der Gailbergsattel wurde gemütlich überfahren. Die recht harmonische Steigung war ideal um sich auf den Plöckenpass einzustellen.

Plöckenpass: 11 km – 700 Hm
Die Temperaturen stiegen mit jeder Kehre Richtung Italien, aber da man anfangs noch im Schatten kurbelte war alles noch erträglich. Bei den teilweise 13%igen Anstiegen verloren wir den Besenwagen aus den Augen. Da er uns nicht überholt hatte, konnten wir diesen Verfolger schon einmal abhängen. Auf der italienischen Seite ging es dann erstmals ordentlich zur Sache. Da die Straßenabsperrungtadellos funktionierte, wurde mit ca. 80 km/h Richtung Paluzza gerollt.

Forcella di Luis: 8,9 km – 500 Hm
Schön langsam wurde es wärmer. Aber die Temperaturen waren noch erträglich.
Weiter ging es durch das Val Pontaiba Richtung Treppo Carnico. Schöne Landschaft und „schon“ elf Haarnadelkurven später passierte man den Ort Ligosullo, der wie ein Adlerhorst in den Hängen liegt. Die Steigung erreichte hier teilweise knackige 16 %. Und jetzt trennte sich auch die Spreu vom Weizen. Und Franz K. von Karl L.
Die Abfahrt nach Paularo war unspektakulär aber kaum im Ort angekommen lauerte der nächste hohe Höhepunkt. Der gefürchtete Lanzenpass.

Passo di Lanza: 15,5 km – 1090 Hm
Welch ein niedlicher Name für einen hundsgemeinen Berg. Der Anstieg war giftig. Die Straße schmal und teilweise in den Fels gehauen. Die Tunnel einfach und unbeleuchtet. Die Straße selbst aber wieder perfekt abgesichert. Im oberen Bereich liegt noch genügend Schnee für eine Skitour. Bevor die Passhöhe erreicht wird kämpft man noch gegen mehrere gefühlte 20%ige Steigungen. Irgendwo dazwischen stand auch ein sehr aufmunterndes Schild mit einer „Noch 160 Kilometer“ Angabe“.
Die Abfahrt war genauso eng, steil und schmal wie die Auffahrt. Zum Regenerieren blieb also nicht wirklich Zeit.
 
Naßfeldpass:13,5 km – 970 HM
In Pontebba angekommen durfte man noch eine Stadtrunde drehen und danach folgte die Südanfahrt auf den Naßfeldpass. Durchschnittlich 10 % Steigung reichten jetzt schon aus und einige Teilnehmer schoben teilweise ihre Rennmaschinen Richtung Kärnten. Kein Wunder. Jetzt zur Mittagszeit brannte die Sonne gnadenlos auf den Asphalt und auf die Rennfahrer. Aber, jeder war freiwillig da und zahlte auch noch für das Vergnügen.
Die Abfahrt Richtung Tröpolach kühlte den Körper und den Kopf auch nicht wirklich. Im Gegentum.
Bevor man zur letzten Steigung antreten durfte, musste noch die endlose Gerade von Tröpolach nach Kötschach abgeradelt werden. Hier blieb genügend Zeit sich mental auf das Lesachtal einzustellen.

Kartitscher Sattel: 41 km – 1250 HM
„Das Beste kommt zum Schluß.“
Nur mehr 41 Kilometer und 1250 Höhenmeter sowie gezählte 19 Zwischenabfahrten waren zu bewältigen bis der Kartischer Sattel erreicht wurde. Die Hitze wurde immer unerträglicher. Aber trotz der teilweise 15 %igen steilen Rampen rollte das Cannondale noch immer relativ rund. Der „dreifach Übersetzung“ sei gedankt.
Am höchsten Punkt dieses letzten Anstieges wurde man plötzlich und unerwartet von vier Haxenclubmitgliedern angefeuert. Das jetzt so kurz vor dem Ziel langsam Tränen in die Augen schossen hatte sicherlich nur mit der Hitze oder den Wasserverlust zu tun.
Die folgende Abfahrt war ein Genuss. Die letzten 30 Kilometer bei Gegenwind eher nicht. Aber nach  10 Stunden im Sattel auch kein Wunder.

Egal. Alle vier Haxen haben gesund und mehr oder weniger frisch die Ziellinie überfahren.
Das Günther M. gleich dahinter mit mineralstoffhältigen Weizenbier gewartet hatte, war ein würdiger Abschluss dieser Ausfahrt.




Karl L. am nächsten Tag beim gemütlichen ausrollen
 
Fazit:
Laut Garmin hat die Strecke 235 Kilometer und 4890 Höhenmeter. Die Abfahrten, speziell die engen kleinen Alpenstraßen in Italien waren perfekt abgesichert.
Die Labestationen hätten bei normalen Temperaturen ausgereicht, bei diesen Wetterbedingungen wäre aber noch die eine oder andere Verpflegungsstelle angebracht gewesen.
Die Streckenführung ist spektakulär. Die schroffen Dolomiten einerseits, die wunderschönen Italienischen Almen andererseits und das kitschige Lesachtal zum Schluß.
Die Premiere des Super Giro Dolomiti war nicht perfekt. Das hat auch keiner erwartet. Aber die Strecke hat auf jeden Fall Potential. Und jetzt, einige Stunden nach dieser Veranstaltung steigt die Lust, auch im nächsten Jahr daran wieder teilzunehmen.

Dolomitenrundfahrt: 112 Kilomter / 1870 Höhenmeter
So viel Glück wie die Super Giro Dolomiti Teilnehmer hatten die restlichen Haxen leider nicht. Günther M. und Klaus L. sind unverschuldet bei einem Massensturz zu Boden gegangen. Zumindest Günther M. konnte das Rennen zu Ende fahren. Klaus L. wünschen wir alles Gute und wir sind uns sicher, dass er bald wieder bei den weiteren gemeinsamen Ausfahrten mit an Bord ist.

Diese Woche gibt es am Donnerstag wieder den obligatorischen Stammtisch. Einen Tag später, am Freitag, den 13, werden einige Haxen den Ossiacher Nachthalbmarathon bestreiten und am Wochenende gibt´s wieder einmal den Sturm auf den altbekannten Schwarzgupf. Aber auch die Radler werden wieder eine kleine aber feine Runde unternehmen.

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